Marga Baldas-Posavac

Marga Christine Baldas-Posavac

 

Irina: Wie kamst du zum Heilpflanzengarten?

Marga: Manchmal gehen Visionen oder Träume in Erfüllung: Am Ende meiner Fortbildung zur Heilpflanzenfachfrau bei der Freiburger Heilpflanzenschule stand plötzlich die Vision eines Heilpflanzengartens vor meinem geistigen Auge: Ein Garten, der offen ist für alle Menschen, ein Lebensraum für viele unterschiedliche Heil- und Wildpflanzen – ein Garten der Heilung.

 

Völlig unerwartet ergab sich nur kurze Zeit später, im Jahre 2004, tatsächlich die Möglichkeit, ein verwildertes Grundstück ganz in der Nähe der Heilpflanzenschule zu pachten und in einen Garten umzuwandeln.

Wir, die Gründungsmitglieder, krempelten die Ärmel hoch, gründeten einen gemeinnützigen Verein und fingen an, das Gelände zu gestalten.

Mein damaliger Arbeitgeber, die Firma Binder Individuelle Gärten, stellte uns großzügig seinen Maschinenpark am Wochenende zur Verfügung. Wir waren eine Gruppe von Frauen aus der Heilpflanzenschule, aber wir brauchten auch Männer, die sich zutrauten, die Maschinen zu bedienen. Sundram (Hans-Peter Posavac), mein Mann, Ingenieur und handwerklich sehr erfahren, war schnell zu begeistern und stieg mit vollem Elan ein.

Von da an waren Sundram und ich in jeder freien Minute zusammen im Garten. Wir reduzierten unsere beruflichen Zeiten, so dass unsere ganze Kreativität in die Gestaltung des Gartens fließen konnte.

Irina: Wie bringst du dich heute in den Garten ein?

Marga: Die offene Gartenwerkstatt am Samstagnachmittag ist das Herzstück der gemeinschaftlichen Arbeit der Mitglieder. Ich liebe es, Menschen im Garten willkommen zu heißen, die Zusammenhänge zu erklären und dann zusammen anzupacken. Jäten ist meine Leidenschaft und eine große Kunst: Es braucht viel Erfahrung, die unterschiedlichen Heil- und Wildpflanzen zu unterscheiden; das gebe ich gerne weiter.
Behutsam den Garten gestalten, eingreifen, wenn nötig. Wachsen lassen und liebevoll beobachten, spüren, welche Pflanzen noch rein wollen. Den ganzen Garten in seiner Vielfalt an Pflanzen, mit all den Insekten, Vögeln, Tieren, sowie großen und kleinen Menschen wahrnehmen. Dankbar sein für all die Schönheit und Harmonie.

Ich biete Führungen zu Heil- und Wildpflanzen an. Seit kurzem auch zum „Achtsamen Gärtnern“, denn das ist es, was mich wirklich erfüllt und was ich üben will: langsam und bewusst – ohne Zeitdruck – mit den Pflanzen zu kommunizieren, mit der Erde zu arbeiten, mich als Teil zu erfahren.

Irina: Was ist dein Herzensanliegen?

Marga: Möge der Garten immer mehr seine Kraft als Ort der Heilung und des Friedens entfalten und in alle Richtungen ausstrahlen.

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